Kampagne 2018-2019: Gesunde Arbeitsplätze Gefährliche Substanzen erkennen und handhaben

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Future Healthy Workplaces Campaigns

Die Exposition gegenüber gefährlichen Stoffen am Arbeitsplatz ist in Europa viel häufiger, als die meisten denken. Gefährliche Substanzen bei der Arbeit können nicht nur eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen und Krankheiten verursachen, sondern stellen auch Sicherheitsrisiken dar. Mit der Kampagne 2018-2019 sollen das Bewusstsein für die von gefährlichen Substanzen ausgehenden Gefährdungen geschärft und eine Kultur der Risikoprävention gefördert werden.

Ziele der Kampagne

  • Sensibilisierung für die Bedeutung der Prävention gegen Risiken, die von gefährlichen Stoffen ausgehen, und Beitrag zur Berichtigung der häufigsten Missverständnisse.
  • Förderung von Gefährdungsbeurteilungen durch Information über praktische Instrumente und Schaffung von Möglichkeiten für den Austausch guter praktischer Lösungen, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf den folgenden Aspekten liegen wird:
    • Beseitigung oder Ersatz gefährlicher Stoffe am Arbeitsplatz,
    • Hierarchie der Präventionsmaßnahmen (d. h. Einhaltung der in den Rechtsvorschriften vorgesehenen Hierarchie, sodass stets die wirksamsten Maßnahmen ausgewählt werden).
  • Sensibilisierung für die Risiken, die mit der Exposition gegenüber Karzinogenen am Arbeitsplatz verbunden sind, durch Unterstützung des Austauschs guter praktischer Lösungen; die EU-OSHA hat das Übereinkommen über die Umsetzung des EU-Fahrplans zu Karzinogenen unterzeichnet.
  • Gezielte Berücksichtigung von Arbeitnehmergruppen mit besonderen Bedürfnissen und höherer Gefährdung durch maßgeschneiderte Informationen und Beispiele für gute praktische Lösungen. Das Risiko kann höher sein, weil diese Arbeitnehmer unerfahren, uninformiert oder physisch schwächer sind, weil sie häufig den Arbeitsplatz wechseln oder in Branchen arbeiten, in denen das Problembewusstsein weniger ausgeprägt ist, oder weil sie körperlich empfindlicher oder anders empfindlich sind (z. B. bei jungen Auszubildenden, oder Unterschiede zwischen Männern und Frauen).
  • Verbesserung der Kenntnisse über den bereits geltenden Rechtsrahmen für den Arbeitnehmerschutz und Herausstellung politischer Entwicklungen.

Begründung

Trotz einer Vielzahl von Rechtsvorschriften zum Schutz von Arbeitnehmern vor gefährlichen Stoffen stellen diese nach wie vor erhebliche Risiken für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit dar. Eine große Zahl von Menschen in der Europäischen Union ist am Arbeitsplatz gefährlichen Substanzen ausgesetzt. Da die Gefahren zudem oftmals nicht sichtbar sind oder nicht richtig eingeschätzt werden – sie können etwa von Dämpfen oder Staub ausgehen oder es kann zufällig zu einer Exposition kommen –, werden möglicherweise auch nicht die richtigen Maßnahmen gegen sie getroffen. Oft wird erst gehandelt, wenn es zu spät ist.

Geschäftsleitung und Arbeiternehmer können, wenn sie zusammenarbeiten, eine starke Kultur der Risikoprävention schaffen, in der Substitution Teil der Präventions- und Schutzroutinen ist. Eine vollständige Gefährdungsbeurteilung ist eine entscheidende Phase in diesem Prozess.

Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne

Wichtige Termine der Kampagne:

  • EU-Partnerschaftstreffen März 2018
  • Kampagnenstart und Beginn des Wettbewerbs für gute praktische Lösungen April 2018
  • Europäische Woche für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit Oktober 2018
  • Filmpreis zum Thema „Gesunde Arbeitsplätze“ November 2018
  • Veranstaltung zum Austausch über gute praktische Lösungen 2. Quartal 2019
  • Europäische Woche für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit Oktober 2019
  • Filmpreis zum Thema „Gesunde Arbeitsplätze“ November 2019
  • Gipfel „Gesunde Arbeitsplätze“ und Preisverleihung im Rahmen des Wettbewerbs für gute praktische Lösungen: November 2019

Wer kann teilnehmen? Wie können Sie sich beteiligen?

Jeder, der an Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit interessiert ist und teilnehmen will, ist willkommen. Wir möchten insbesondere folgende Gruppen aufrufen, bei der Kampagne mitzumachen:

  • Focal Points der EU-OSHA und ihre Netzwerke;
  • Sozialpartner (auf europäischer und nationaler Ebene);
  • Ausschüsse für den sektoralen sozialen Dialog;
  • politische Entscheidungsträger (auf europäischer und nationaler Ebene);
  • große Unternehmen, Branchenverbände und Vereinigungen von KMU;
  • europäische Organe und Einrichtungen und ihre Netzwerke (Enterprise Network Europe);
  • europäische Nichtregierungsorganisationen;
  • Arbeitsschutzexperten und ihre Verbände;
  • die Forschungsgemeinschaft im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit;
  • Arbeitsaufsichtsbehörden und ihre Verbände;
  • die Medien.

Sie können sich auf vielerlei Weise engagieren. Sie (oder Ihre Organisation) können beispielsweise:

  • das Problembewusstsein fördern, indem Sie das Kampagnenmaterial verbreiten;
  • Veranstaltungen und Aktivitäten organisieren;
  • die praktischen Instrumente einsetzen und bewerben;
  • offizieller Kampagnenpartner werden;
  • die Website der Kampagne besuchen und dem Kampagnen-Hashtag #EUhealthyworkplaces in den sozialen Medien (Facebook, Twitter und LinkedIn) folgen.

Praktische Hilfe

Auf der kampagneneigenen Website www.healthy-workplaces.eu finden Sie eine große Auswahl von Materialien, darunter:

  • einen umfangreichen Kampagnenleitfaden;
  • eine Reihe von Infoblättern zu vorrangigen Themen;
  • ein praktisches E-Tool mit Hinweisen zum sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen am Arbeitsplatz;
  • eine Datenbank mit Fallstudien, Tools und weiterem Material zu guten praktischen Lösungen;
  • Präsentationen, Poster, Broschüren und Infografiken, die zur Bekanntmachung der Kampagne eingesetzt werden können;
  • den Kampagnen-Toolkit zur Unterstützung bei Ihren Aktivitäten rund um die Kampagne;
  • eine Datenbank mit audiovisuellem Material zur Sensibilisierung und animierten Napo-Videos;
  • hilfreiche Links.