Die Prävention und das Management psychosozialer Risiken sind entscheidend für eine gute psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Wirksame Strategien im Bereich der psychischen Gesundheit konzentrieren sich auf Prävention, Unterstützung und Inklusivität. Sie gehen Stressfaktoren am Arbeitsplatz wirksam an, unterstützen von Schwierigkeiten betroffene Beschäftigte und fördern ein integratives Umfeld, in dem sich alle wohlfühlen. Führung und Partizipation spielen eine entscheidende Rolle bei der Risikovermeidung und -steuerung. Die Unterstützung der Beschäftigten bei beruflichen oder persönlichen Herausforderungen schafft eine Kultur des Hinschauens und Verständnisses, während eine inklusive Arbeitsplatzgestaltung Vielfalt und Teilhabe gewährleistet.
Vorbeugung und Management arbeitsbedingter psychosozialer Risiken
Das Management psychosozialer Risiken ist erfolgsentscheidend für die Schaffung von Arbeitsplätzen, die der psychischen Gesundheit förderlich sind. Dabei handelt es sich nicht nur eine moralische Aufgabe und eine kluge Investition für Arbeitgeber, sondern auch eine gesetzliche Verpflichtung gemäß der Rahmenrichtlinie 89/391/EWG, die vorsieht, dass Risiken am Arbeitsplatz bewertet und gesteuert werden müssen.
Bei der Prävention psychosozialer Risiken wird untersucht, wie die Arbeit organisiert ist und wie Menschen interagieren. Ein gut strukturiertes Umfeld kann die psychische Gesundheit fördern, während ein schlecht verwaltetes Umfeld zu Stress führen kann. Zu den Änderungen gehören:
- Ermittlung psychosozialer Risiken;
- Beseitigung von Risiken oder, falls dies nicht möglich ist, Minderung der Risiken durch organisatorische und technische Maßnahmen; und
- Stärkung der Fähigkeit der Beschäftigten, mit Risiken umzugehen, die durch organisatorische Veränderungen nicht beseitigt oder angegangen werden können.
An einem gesunden Arbeitsplatz werden psychosoziale Risiken erkannt, beseitigt oder gesteuert. Einige Risiken, wie z. B. hohe emotionale Anforderungen im Gesundheits- oder Rettungsdienst, sind untrennbar mit der Arbeit verbunden. Diese lassen sich jedoch in den Griff bekommen, sodass ihre negativen Auswirkungen abgeschwächt werden. Unabhängig von der Branche oder der Unternehmensgröße können psychosoziale Risiken mit dem richtigen Ansatz vermieden oder kontrolliert werden.
Ein wirksames Risikomanagement erfordert die aktive Mitwirkung der Führungskräfte, klare Strategien und klare Zuständigkeiten. Die Einbeziehung der Beschäftigten ist entscheidend, da sie Probleme am Arbeitsplatz am besten erkennen können. Eine kontinuierliche Einbindung hat sich als wichtig für den erfolgreichen Umgang mit psychosozialen Risiken erwiesen.
Ein unterstützendes psychosoziales Arbeitsumfeld fördert das Vertrauen und die Zusammenarbeit und bekämpft Stigmatisierung, sodass die Beschäftigten ihre Fähigkeiten voll einsetzen und entwickeln können.
Unterstützung von Beschäftigten bei beruflichen oder persönlichen Herausforderungen
Die Unterstützung von Beschäftigten kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, etwa im Zusammenhang mit ihrer Arbeit oder ihrem Privatleben. Wenn die psychische Gesundheit eines Beschäftigten durch arbeitsbedingten Stress oder psychosoziale Risiken beeinträchtigt wird, müssen die Arbeitgeber Unterstützung leisten und Korrekturmaßnahmen ergreifen, sobald das Problem erkannt wird. Eine dauerhafte Wirksamkeit hängt von einem angemessenen allgemeinen psychosozialen Risikomanagement im Unternehmen ab.
Beschäftigte können auch mit psychischen Gesundheitsproblemen oder persönlichen Schwierigkeiten, wie familiären Problemen oder Trauer, konfrontiert sein. Diese können sich auf die Leistungen auswirken, und die Aufgaben können überwältigend werden. In solchen Fällen sind Schuldzuweisungen zu vermeiden und stattdessen praktische Unterstützung zu planen, wie z. B. vorübergehende Anpassungen am Arbeitsplatz oder Beratung. Obwohl diese Maßnahmen rechtlich nicht vorgeschrieben sind, bieten sie moralische und praktische Hilfe und gewährleisten Gesundheit und Sicherheit.
Von den Arbeitgebern wird nicht erwartet, dass sie psychische Erkrankungen diagnostizieren oder behandeln, aber sie können Beschäftigte unterstützen, indem sie das Arbeitsumfeld anpassen und bei Bedarf externe Unterstützung erleichtern. Maßnahmen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit können Beschäftigten helfen, weiter zu arbeiten, ohne dass ihre Erkrankung fortschreitet. Solche Maßnahmen unterstützen nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten, sondern tragen auch zu einer positiven Arbeitsplatzkultur bei, indem sie das Engagement fördern, die Fluktuation verringern und die Produktivität steigern.
Gestaltung von Arbeitsplätzen, die Unterschiede berücksichtigen und Partizipationshindernisse beseitigen
Einige Beschäftigte haben besondere Bedürfnisse oder haben chronische psychische Beschwerden. Ein Arbeitsplatz, der diesen Unterschieden Rechnung trägt, ermöglicht es ihnen, am Arbeitsplatz zu verbleiben oder erfolgreich in den Beruf zurückzukehren, sei es kurz- oder langfristig. Die Beseitigung von Partizipationshindernissen ist mehr als nur eine ethische Verpflichtung; es handelt sich um eine strategische Investition. Es ist erwiesen, dass diese Beschäftigten, wenn sie in einem gut organisierten Umfeld unterstützt werden, oft sehr produktiv und engagiert sind.
So können beispielsweise neurodivergente Personen, etwa solche mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Autismus oder Legasthenie, maßgeschneiderte Bedingungen benötigen, die ihre Stärken fördern. Vorkehrungen wie die Minimierung von Ablenkungen oder das Anbieten flexibler Arbeitszeiten können ihnen helfen, sich zu entfalten, einzigartige Perspektiven einzubringen und die Produktivität zu steigern.
Die Arbeitsbereiche sollten an den Bedarf angepasst sein. Beispiele hierfür sind ruhigere Arbeitsplätze, Sprachsteuerungssoftware, flexible Arbeitszeiten oder Telearbeit. Selbst kleine Änderungen können erhebliche Auswirkungen haben. Die Berücksichtigung dieser Bedürfnisse ist auch für eine reibungslose Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer psychisch bedingten Abwesenheit von entscheidender Bedeutung, um die finanzielle und psychosoziale Belastung der Beschäftigten zu verringern und die Kosten des Unternehmens für die vorübergehende Beschäftigung von Aushilfspersonal zu minimieren.
Die Schaffung inklusiver Arbeitsplätze erfordert die Bekämpfung der Stigmatisierung im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit, die Beschäftigte häufig davon abhält, sich Unterstützung zu suchen. Durch die Verringerung der Stigmatisierung können die Unternehmen ein gesünderes und sichereres Umfeld für alle fördern.