Die Kreislaufwirtschaft und ihre Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

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Im dritten Prognosezyklus der EU-OSHA werden die arbeitsbezogenen Veränderungen betrachtet, die sich aus dem Übergang der EU zu einer Kreislaufwirtschaft ergeben können, und die potenziellen Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit untersucht. 

Das Ziel dieses Projekts besteht darin, Entscheidungsträgern auf EU-Ebene, Regierungen der Mitgliedstaaten, Gewerkschaften und Arbeitgebern die von ihnen benötigten Informationen über künftige Veränderungen und Entwicklungen in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft, deren Auswirkungen auf die Form und Organisation der Arbeit sowie die dadurch möglichweise resultierenden Herausforderungen für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bereitzustellen.

Was ist eine Kreislaufwirtschaft?

Bei einer Kreislaufwirtschaft bildet der Ressourcenfluss einen Kreislauf und die Ressourcen, Materialien und Produkte werden effizient (wieder-)verwendet. Die Lebensdauer von Produkten und Materialien wird verlängert und das Abfallaufkommen minimiert. Produkte und industrielle Verfahren sind so konzipiert, dass die Ressourcen stets genutzt werden. Unvermeidbare Abfälle oder Rückstände werden recycelt oder rückgewonnen.

Warum ist das Projekt erforderlich?  

Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ist ein treibender Faktor auf dem Weg zu dem EU-Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. Dieser Prozess ist mit erheblichen politischen und regulatorischen Auswirkungen verbunden, die sich auf künftige Arbeitsplätze auswirken werden. Er wird sich auch auf die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer auswirken. Beispiele:

  • er könnte sich negativ auf die Arbeitsbedingungen in gefährlichen Branchen (Wartungs- und Reparaturarbeiten, Demontage und Abfallverwertung) auswirken;
  • Änderungen bei den organisatorischen Abläufen und/oder die Umgestaltung von Aufgaben könnte sich auf die Arbeitsinhalte und die Arbeitsnehmerzufriedenheit auswirken.

Was unternimmt die EU-OSHA, um neue Risiken zu identifizieren und Veränderungen mit potenziellen Auswirkungen auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu antizipieren? 

Die künftige Entwicklung kann verschiedene Richtungen einschlagen, die von verschiedenen Akteuren und heute getroffenen Entscheidungen gestaltet werden können. Die Prognoseprojekte der EU-OSHA stützen sich auf eine Vielzahl von Methoden, darunter Literaturauswertungen, Sachverständigenkonsultationen und die Erstellung von Szenarien. Die EU-OSHA organisiert Workshops, um Wissen zusammenzuführen, die Ergebnisse bekanntzumachen und die Debatte anzuregen.

Phase 1 dieser Studie umfasst eine umfassende Literaturauswertung und Interviews mit Sachverständigen. Auf dieser Grundlage sollen vier Makroszenarien ausgearbeitet werden, die das Europa von 2040 vor dem Hintergrund der Kreislaufwirtschaft und ihrer Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit betrachten.

Phase 2 betrifft die Verbreitung und Anpassung der Szenarien im Rahmen von Dialogen mit Interessenträgern und Workshops. Im Ergebnis werden fünf angepasste Mikroszenarien stehen. Die Szenarien werden genutzt, um den Dialog und die Reflexion unter verschiedenen Interessengruppen über mögliche Zukunftsperspektiven zu fördern. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Entscheidungsfindung von heute einfließen, um die Arbeit von morgen gesünder und sicherer zu machen.

In Phase 3 wird der Austausch von Erkenntnissen mit politisch Verantwortlichen priorisiert. Dazu gehört die Ausrichtung eines Kooperationsworkshops mit der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) und die Erfassung von Synergien in den Politikbereichen Kreislaufwirtschaft und Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die EU-OSHA unterstützt weiterhin die Verbreitung der Ergebnisse des Prognoseprojekts an ihre Interessenträger.